Hach ja, Familienministerin Ursula von der Leyen und ihr Aktionismus … nun wird es also mit der staatlich angeordneten Internet-Filterei Ernst, wenn nicht noch der SPD-Teil der Regierungsfraktion Zivilcourage – ja, Zivilcourage – zeigt und sich von den Leyenschen Nebelkerzen nicht blenden lässt, die sie sich von Schlapphüten aus anderen Ländern hat aufschwatzen lassen.
Staatlich angeordnetes Filtern im Sinne von Scheuklappen fürs Volk, um damit einen Schaukampf gegen Kinderpornografie zu führen, ist nicht nur dumm, sondern ein handfester Angriff auf die Informationsfreiheit. Der darüberhinaus zu kaum etwas führt, da Filtern auf Applikations-, Transport- oder Internetschicht nichts, aber auch gar nichts nützt, wenn man nicht gerade auf die nächste, idiotische Idee kommt, VPN-Tunneling oder die Nutzung von Proxy-Servern außerhalb der Filterzone zu verbieten.
Und so einfach ist es: Will man eine Website erreichen, die in Deutschland dann gesperrt ist, sucht man sich einen Hosting-Provider irgendwo im Ausland, miete sich dort einen handelsüblichen Root-Server, installiere dort einen VPN-Dämon, baue dorthin von hier aus ein VPN auf und schon ist man in der Freiheit.
Und ich würde darauf sogar das weitgehend vergammelte Paket T-Aktien setzen, das ich für meinen Vater treuhänderisch vor dem Verschimmeln bewahre verwalte, dass genau dieses völlig legale und kaum verbietbare Umgehen der „Großen Mauer“ dann der Wachstumsmarkt der Zukunft wird.
Wohlgemerkt: Wenn es Frau von der Leyen schafft, das Ding durch die Regierungskoalition, durch das Parlament und durch den Bundesrat getrommelt zu bekommen, bevor der Wahlkampf beginnt. Und meine Vermutung ist eher die, dass genau dieser Umstand das Kalkül hinter der Geschichte ist: Das Thema anfressen, hochbauschen, einen Koalitionskrach anzetteln und das Ding ins Wahlkampfgetöse hineinnehmen.
Schreibe einen Kommentar