Breitbildmonitor versus Pantoffelkino.

Man könnte jetzt fast sagen, ich habe heute abend mein kleines Vietnam erlebt und bin hübsch in eine kleine, visuelle Falle getreten. Aber fangen wir mal von vorne an:

Schon seit einer ganzen Weile flirte ich damit, meinen alten 17-zölligen TFT-Bildschirm auszurangieren. Der hat noch das Seitenverhältnis von 5:4 (SXGA, also 1.280 mal 1.024 Pixel) und ist damit der letzte Bildschirm im Haus, der nicht im Breitbild daherkommt. Das ist gerade in Sachen Computer durchaus nervig, denn so ein Bildschirm kann mit einer Auflösung von 1.280 mal 1.024 Pixel sehr schnell sehr klein werden können – wer mit Photoshop arbeitet oder Videoschnitt am Bildschirm betreibt (fatalerweise auch noch Videos im Breitbildformat), merkt das sehr, sehr schnell.

Faktum war also, dass der neue Bildschirm unbedingt im Breitbild daherzukommen hat. Im EDV-Bereich ist das derzeit am weitesten verbreitete Seitenverhältnis16:10 mit den Auflösungen 1680 mal 1050 Pixel (WSXGA+) oder 1.920 mal 1.200 Pixel (WUXGA). Ersteres fiel schon mal flach, das ging mir in die Breite nicht breit genug, denn das wären gerade mal 400 Pixel mehr. Uninteressant. WUXGA war da schon besser, denn das bedeutete in der Höhe immerhin ein Plus von 176 Pixel, in die Breite aber schlappe 640 Pixel mehr.

Nun bin ich etwas der Geschichte aufgesessen, dass sich im Computerbereich angeblich anstatt 16:10 immer mehr 16:9 als Seitenverhältnis durchsetzen würde. 16:9 ist das Seitenverhältnis von HDTV und so kommen 16:9-Bildschirme hauptsächlich in zwei Auflösungen daher, nämlich 1.280 mal 720 Pixel (HD 720) oder 1.920 mal 1.080 (HD 1080 bzw “Full HD”). Ersteres ist wiederum uninteressant, letzteres dann aber die Äquivalenz für WUXGA. Ein 16:9-Monitor, so meine Denke, wäre gar nicht so unpraktisch, denn gerade im Videoschnitt habe ich dann tatsächlich den vollen Bildschirm zur Verfügung und nicht, wie bei 16:10, oben und unten kleine, schwarze Streifen.

Schön und gut, das stimmt. Und mit rund 195 Euro bin ich mit einem 22-zölligen HD-1080-Bildschirm an sich preislich auch recht gut davongekommen. Nur nicht in Sachen Bildgröße, denn die Bildschirmdiagnose ist ein potentiell gefährlicher Wert, wenn man Monitorwelten vergleichen will: 22 Zoll sehen in einem Seitenverhältnis von 4:3 nämlich gänzlich anders aus, als in einem Seitenverhältnis von 16:10 – das Bild wird zwar immer breiter, dafür wird die Höhe immer kürzer. 16:9 verschärft dieses Dilemma um noch eine Nuance.

Und jetzt ist es nun so, dass mein 22-Zoll-, 16:9-, HD-1080-Bildschirm vom Bild her weitgehend die gleiche Höhe hat, wie mein alter 17-Zoll-, 5:4, SXGA-Bildschirm. Wäre an sich kein Problem, allerdings quetschen sich in die gleiche Höhe nun nicht mehr nur 1.024 Linien, sondern 1.080. Das hört sich wenig an, aber wir reden hier davon, dass nun auf potentiell kleinerem Raum mehr Pixel untergebracht werden.


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Kommentare

3 Antworten zu „Breitbildmonitor versus Pantoffelkino.“

  1. Avatar von SmaCK
    SmaCK

    Hmm, und da ich gerade vor einer ähnlichen Entscheidung stehe (der alte 17″-Monitor muss langsam mal raus): Wie sieht Deine Empfehlung aus dieser erfahrung aus?

    thx
    SmaCK

  2. Avatar von Besim Karadeniz

    @SmaCK: Also ich werde jetzt vorerst mal bei diesem Bildschirm bleiben, es ist eine reine Gewöhnungssache. Es ist zwar alles einen Tick kleiner, aber erträglich.

    Alternative wäre/ist dann ein 26-Zoll-Bildschirm mit 16:10-Seitenverhältnis, das sind dann etwa 10 Zentimeter Bildiagonale mehr.

  3. […] "Full HD") nach wie vor keine Formate sind, die in der Computergrafik üblich sind (gell?). Aus diesem Grund können die wenigsten Flachbildfernseher über den VGA-Anschluss in […]

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