Ich habe heute morgen meine Mutter und meine Schwester zum Baden-Airpark gefahren, da sie einen Kurztrip nach London unternehmen möchten. Gut, wenn Leute viel Zeit haben, können sie gern von Provinzflughafen zu Provinzflughafen fahren, immerhin hat man so genügend Zeit tiefe Freundschaften mit Mitfliegern/-fahrern aufzubauen.
Was Provinzflughafen bedeutet, dämmerte mir, als ich versuchte, heute morgen im Navi den Flughafen zu finden. Die Kombination „Karlsruhe“ und „Flughafen“ passte nämlich nicht. „Baden-Baden“ und „Flughafen“ übrigens auch nicht. Der Versuch, mit der Kartenansicht zum Flughafen zu blättern, scheiterte daran, dass ich ihn auf der Karte nicht finden konnte. Also Blindflug bzw. -fahrt.
Von der Autobahn geht es bei der Ausfahrt Baden-Baden ab, rechts nach Hügelsheim. Einem Dorf mit Blitzer, Bäcker, vor dem bei meiner Vorbeifahrt eine Schülerin spontan erbrechen musste, einer Kreissparkasse, einer Kirche und ein paar Häusern. Und nach dem Dorf geht es dann links ab zum ehemaligen Gelände des kanadischen Militärflugplatzes, der nun eben der Baden-Airpark ist. Der übrigens aus gutem Grund nicht „Flughafen“ heißt, denn das wäre der Gipfel der Unterhaltung – ich finde den Baden-Airpark nämlich ungemein unterhaltsam.
Als erstes sieht man während der Hinfahrt auf dem Flughafengelände eine Eishalle, ein Tauchergeschäft, einen Lettershop, ein Express-Paketversender und einen Spezialisten für Geländefahrzeuge. Auf dem Gelände sieht man noch die Hangare der früher hier stationierten Kampfflieger und dann geht es rechts und wieder links und dann steht man schon vor dem Terminal. Das gefühlte 100 Meter lang ist und damit so groß ist wie zwei Parkdecks des Frankfurter Flughafens. Und – es gibt keine Abflug-Ankunft-Klackertafel, wie auf jedem Flughafen, der sich als Flughafen sehen lassen will.
Tritt man in das Terminal, sieht man zur Linken erst einmal die Warteschlange für das Einchecken, heute morgen schlappe 20 Meter lang. Weil es nur einen Eingang gibt, zwei Röntenapparate und Passagiere für zwei Flugzeuge mit ryanairartig-typisch viel Handgepäck. Zur Rechten ist die Flughafenbäckerei, mit einer Scheibe durchtrennt, für die Leute die eingecheckt sind und der Rest der Außenwelt. Nebendran ist übrigens eine offen stehende Tür zu den Räumen hinter der Bäckerei und auf der anderen Seite steht auch die Türe auf. So viel zum Thema Sicherheitsbereiche.
Man kann aber, wenn man Lust und Zeit für die Verhöre danach hat, auch direkt aufs Vorfeld fahren, denn neben dem Terminal ist offensichtlich eine Baustelle, die Baustelleneinfahrt offen. (Nachträglich korrigiert, die getane Aussage ist definitiv nicht korrekt.) An anderen Flughäfen stehen da gern mal Polizisten mit Maschinengewehren.
30 Minuten Parken ist übrigens umsonst und das selbst bei den Parkplätzen direkt vor dem Terminal. In Stuttgart löhnt man da schon 3 Euro für die erste Stunde. Dafür kostet beim Bäcker drei Milchkaffee und ein Schokocroissant schlappe 11 Euro. Wenigstens da ist man mit anderen Flughäfen auf einer Linie.
Und für alle diejenigen, die per Navi zum Baden-Airpark müssen: „Rheinmünster, Airport Boulevard“ 🙂
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