Das Briefmarkenfernsehen ist tot, wenn man dem Blog Indiskretion Ehrensache glauben darf, denen das ein Vögelchen, das durch das Fenster hereingeflogen kam, berichtet hat. Vielleicht ist das Vögelchen auch zur Tür hereingekommen, denn immerhin gehört das Handelsblatt, zu dem Indiskretion Ehrensache gehört, und ein Teil des Unternehmens „Mobile 3.0“, das die Elektroschocktherapie zur Wiederbelebung des Handy-TV vornehmen sollte, zur Holtzbrinck-Gruppe.
Schuld sind laut „Mobile 3.0“ natürlich immer die anderen, in diesem Fall die Mobilfunkanbieter, die das Handy-TV nicht vernünftig kommuniziert und vermarktet hätten. Damit hat „Mobile 3.0“ vielleicht sogar recht, aber warum sollte man etwas vermarkten, für das es auch bis dato keine vernünftige Auswahl von Geräten gibt und für das vor allem offenkundig kein Markt besteht? Zwar hatte man pünktlich zur Fußballeuropameisterschaft das große Durchstarten probiert, aber mal ehrlich: Fußball auf dem Handy schauen? Es sieht doch jeder in den Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender, die ebenfalls Briefmarkenfernsehen als Nonplusultra auserkoren haben, dass das nichts anderes wie Alibiprodukte sind, um eine Onlinestrategie vorzugaukeln.
Sorry, nein. Niemand will 2-Zoll-Fernsehen wirklich. Immerhin ist der Markt da recht eindeutig und hat keine Lust aufs Schielen. In diesem Sinne geschieht es den Machern und den Wiedermachern des Briefmarkenfernsehens recht, dass sie einen weiteren Schiffbruch damit erleiden. Vielleicht kann man das Ding ja nun endlich würdig auf dem Schutthaufen der technischen Neuerungen, die niemand wirklich braucht, beerdigen.
Schreibe einen Kommentar