Da ich ja nun berufsbedingt nicht gerade wenig mit gängigen und eher nicht so gängigen Top-Level-Domains zu tun habe und mich es inzwischen auch nicht überraschen würde, wenn der Betreiber einer exotischen Top-Level-Domain im Laufe einer Domainregistrierung darauf besteht, persönlich im jeweiligen Land vorbeizukommen und die Schuhe des Betreiberchefs sauberzulecken, kam ich doch kurz ins Stocken, als ich den Begriff “GeoTLD” las. Ich kenne ja nun “gTLD” für “generische Top-Level-Domains” wie .com und .net, “ccTLD” für “Country-coded TLD” wie .de oder .uk und seit einiger Zeit auch “sTLD” für “sponsored TLD” wie .museum oder .aero.
“GeoTLD”, so haben wir zu lernen, stehen für “geografische” TLD, also beispielsweise das in den Startlöchern befindliche .asia. GeoTLD unterscheiden sich also wohl damit definitiv von offiziellen, nationalen Domains und sind für geografische Regionen gedacht, wie auch immer man die definieren mag.
Sinnigerweise gibt es auch hier keine Regel ohne Ausnahme, denn die EU ist eigentlich ja kein souveränes Land, hat aber dennoch keine GeoTLD, sondern eine richtige ccTLD, was letztendlich dadurch erkannt werden kann, dass ccTLD grundsätzlich immer nur zwei Buchstaben lang sein dürfen, ccTLD, sTLD, GeoTLD und was weiß ich noch alles mindestens drei – wenn nicht irgendjemand auch hier noch Ausnahmen montiert. Fürwahr ist das wohl auch nicht mehr unbedingt außer Reichweite, da ein Feldversuch mit Umlauten in Top-Level-Domains (die auch hier mit dem Punycode-Verfahren in einfache ASCII-Zeichen kodiert werden), der in den letzten Wochen geführt wurde, positiv verlaufen ist.
Der Gelddruckmaschinerie ist also weiterhin keine natürliche Grenze gesetzt und erhöht gleichzeitig im Quadrat den Verwirrungsgrad des Normalbenutzers. Aber das scheint inzwischen auch niemanden mehr wirklich zu stören.
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