C&A ist in Sachen Bekleidung nicht wirklich der Hort des Hippens – ist nicht, war noch nie und wird es vermutlich auch in Zukunft nicht. Mit dieser Feststellung kann die niederländische Familie Brenninkmeyer vermutlich dennoch bestens leben, da sie dank ihres Imperiums zu den reichsten niederländischen Familien gehören.
Dementsprechend dröge war C&A-Werbung auch – bis die Neunziger kamen. Denn da legte C&A plötzlich eine Reihe von Werbespots an den Tag, die sich in Sachen Dramaturgie, Produktion und Musik von alldem abhoben, was zu dieser Zeit an Werbung für vornehmlich junge Menschen im Äther spielte. Unvergessene Machwerke, die in unterschiedlichen Längen existierten und deren Langversionen teilweise sogar im normalen Fernsehprogramm (sofern man Privatfernsehen und Musiksender als „normales“ Fernsehen einordnen mag) liefen. Unvergessen beispielsweise Indian Spirit:
Alice in Fashionland war ein weiteres, episches Machwerk, das in der Kurzfassung von 60 Sekunden problemlos eine ganze Geschichte mit phantastischen Bildern erzählen konnte. Großes Kino!
Der Sport kam dann auch nicht zu knapp, in dem ein sehr hektisch geschnittenes Machwerk mit einem Song namens Anytime and Anywhere von Stephan Massimo unterlegt wurde. Allein die Lycra-Mode ist schon extreeem Neunziger, wobei ich hier „nur“ das offizielle Video des Songs gefunden habe, das ist jedoch nicht minder hektisch geschnitten und die Bilder stammen auch aus dem Dreh des C&A-Videos:
An einen weiteren, sehr geschmackvollen Werbespot kann ich mich noch erinnern, der musiktechnisch mit Dream A Little Dream of Me von The Mamas & The Papas untermalt war.
Schrill war die Kampagne und die Spots allemal, denn wenn ich an die C&A-Filiale in Pforzheim denke, dann war die auch schon damals nicht ansatzweise so hipp, wie die Werbespots suggerierten. Zumindest an den Werbespots lag es nicht.
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