Eine Warnung an alle, die ein jailbroken iPhone 3GS nutzen und möglicherweise bald das iPhone-Update 3.1 einspielen wollen – wartet vielleicht noch ein paar Tage, denn Apple hat etwas sehr signifikantes geändert: Sie lassen beim iPhone 3GS kein Downgrade des Betriebssystems mehr zu. Und das auf so eine perfiede Weise, wie man es aus totalitären Systemen her kennt.
Normalerweise ist ein Downgrade der iPhone-Betriebssoftware kein Problem. Man juble dem System schlicht einer der ursprünglich mal downgeloadeten Update-Pakete via iTunes unter und mache ein Restore. Was so unscheinbar nomadisch aussieht, funktioniert aber nicht offline, denn bevor iTunes ein Restore durchführt, telefoniert es unbemerkt nach Hause und fragt um Erlaubnis, die in Form einer Signatur gegeben wird. Erst wenn diese Signatur vorhanden ist, lässt sich das Up- bzw. Downgrade durchführen. Bisher war das alles auch kein Problem.
Seit dieser Woche hat Apple aber die Zügel angezogen und verweigert beim 3GS (und nur hier, also nicht beim 3G oder 2G) die Signatur für Versionen unter 3.1. Das bedeutet, dass ein Update auf 3.1 eine Einbahnstraße ist. Gut, könnte man sagen, was juckt mich die alte Version von gestern? Unter Umständen viel.
Denn mit einem Update geht auch erst mal ein eventueller Jailbreak flöten, denn man sich später mit an dieser Stelle nicht näher zu bezeichnenden Tools wieder einbaut. Fällt aber eventuell ein Jailbreak mit der Version 3.1 flach, weil dort ggf. die bisherigen Exploits nicht greifen, dann ist Schicht im Schacht und das Apple-Gefängnis möglicherweise finaler denn je.
Saurik alias Jay Freeman, der Maintainer des alternativen AppStore Cydia, hat vor einigen Tagen einen anderen Ansatz gestartet und die Möglichkeit geboten, die so genannte ECID-Datei des iPhones auf seinem Server zu sichern. Diese individuelle Datei ist höchstwahrscheinlich ein wichtiger Schlüssel zu zukünftigen Jailbreaks und für 3.1-upgedatete iPhones jetzt natürlich auch nicht mehr greifbar.
Erinnert mich alles so etwas an Guantanamo, allerdings bleibt derzeit keine andere Lösung, als Besitzer eines 3GS tunlichst kein iPhone-Update auf 3.1 zu machen, wenn man jailbreaken möchte.
Einen weiteren Bockmist liefert man sich offensichtlich auch mit dem Tethering, das nach unbestätigten und vor allem logisch nicht nachvollziehbaren Meldungen offenbar bei bisher tethering-fähigen iPhones nach dem Update auch nicht mehr funktionieren soll, obwohl es davor noch funktionierte. Bezeichnenderweise wissen bis dato weder die T-Mobile-Hotline etwas davon, noch blicken es Mitarbeiter auf der Apple-Hotline, die einigen Bloggern, die in die Update-Falle getappt sind, tatsächlich das empfehlen, was oben ja nicht mehr funktioniert, nämlich ein Downgrade.
Was für ein Saftladen. Warum baut Apple eigentlich keine Würgehalsbänder? Argumentativ hätten sie es ja eigentlich drauf.
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