Hach ja, wenn man ein Grundstück besitzt und mit gelangweilten Nachbarn gesegnet ist, dann braucht man kein Fernsehprogramm mehr und eigentlich auch keine nervigen Feinde, denn die Nachbarn füllen beides vollkommen aus. In unserem Fall ist es ein älteres Ehepaar, akkurat gepflegtes Haus mit zentimetergenau geplantem Garten, die nun ein Problem damit haben und „Einspruch“ einlegen, dass wir einen Gartenschuppen bauen. Übrigens gesetzeskonform mit notwendigem Abstand zum Gartenzaun, so dass der Giebel keinen Schatten aufs Nachbargrundstück wirft, selbst wenn die Sonne tiefer als an Weihnachten steht oder der Giebel des Schuppens doppelt so hoch wäre, wie er ist, nämlich 2,19 Meter. Übrigens 30 Zentimeter unter dem, was erlaubt ist.
Auf Gesprächswünsche reagiert man nicht, mein Klingeln an der Tür wird mit Abschließen der Haustüre quittiert und man ruft an, spricht mit mit einer nicht nachvollziehbaren Argumentation das „Recht auf Diskussion“ ab und bittet um Rückruf, wobei allerdings die Rufnummer nicht genannt werden kann. Soso.
Nun gut, ich habe jetzt, da ich erfüllt mit guten Absichten bin, einen Brief geschrieben und in den Briefkasten geworfen, mit der überaus freundlichen Bitte um Kontaktaufnahme und um eine einvernehmliche Lösung. Und wenn die mir jetzt auch nur einen Schnitz zu pupsig kommen, gibt es Post von einem der Anwälte, die ich gut kenne und im Ernstfall von meinem Staranwalt mit türkischem Namen aus Ludwigsburg, dessen Liste der Rechtsanwälte, die in seiner Kanzlei arbeiten, länger ist, als der betreffende Gartenzaun. Schnell, hochwirksam, nachhaltig, mit hoher Heilungsquote.
Das ist jetzt auf den ersten Blick eine fiese Sache, aber hey: Zum Nachbarschaftskrieg gehören immer zwei Parteien und wenn jemand unbedingt Ärger haben möchte, dann kann er den gern haben. Dann eben nicht von mir persönlich, sondern von den bellenden Hunden, die damit ihr Geld verdienen und weit davon entfernt sind, sowas persönlich zu nehmen. Wie ich auch. So einfach ist das.
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