Im Kino: WALL-E.

Eingepackt ist der Film in eigentlich zwei Geschichten: Zum einen der kleine Aufräumroboter WALL-E mit seiner Herzallerliebsten, dem Analyseroboter EVE, der/die von einem Raumschiff kommt, auf dem die Menschheit, die vor Ewigzeiten die Erde verlassen hat, durch das Weltall cruist. EVE soll Anzeichen für Leben auf der Erde finden, um die Rückreise der Menschheit anzustoßen, findet aber nebenbei für Roboter sowas unpässliches wie die Liebe und beide Geschichten werden adäquat miteinander verwoben, wobei die erste Hälfte des Filmes weitgehend von den bezaubernden Emotionen der beiden Protagonisten lebt und die zweite Hälfte von der fetten Menschheit, die nach dem Sinn des Lebens sucht. Nimmt man die Maßstäbe der Science-Fiction, kommt die Menschheit selten so schlecht weg.

Fairerweise muss man allerdings sagen, dass der Film in weiten auch nur von diesen Emotionen der beiden Roboter lebt; brabbelnde Roboter mit einem Wortschatz unter 20 Wörter haben es mit der verbalen Artikulation eben nicht ganz so einfach und die Bemühungen, die Story rational höher als beispielsweise Bambi zu stellen, sind bescheiden. Demzufolge kommen auch die Kleinsten unter den Kleinen voll auf ihre Kosten, wenngleich die teilweise sarkastischen Anspielungen auf Meisterwerke der Science-Fiction weitgehend nur Erwachsene amüsieren dürften. Die „Odysee im Weltraum“ lässt grüßen, ebenso „Das Schwarze Loch“ und natürlich auch der Startsound von WALL-E, der darauf schließen lassen soll, dass er mit MacOS betrieben wird. Wer’s glaubt. 😉

Dennoch, es ist ein Meisterwerk der Animationstechnik, weitgehend gesichtslosen Robotern mit äußerst begrenztem Wortschatz Emotionen einzuhauchen. Das ist weit bemerkenswerter, als das bei Fischen zu tun („Findet Nemo“) und allein schon deshalb ein weiterer Meilenstein des Genres – neben der technischen Qualität, bei der Pixar diskussionslos wieder mal eine neue Messlatte gelegt hat. Staubiges sieht auch wirklich staubig aus und ein abgenutzter Roboter bewegt sich auch wie ein abgenutzter Roboter. Einen Roboter am PC zu bauen, ist keine große Kunst – ihn aber so bewegen zu lassen, wie man es der Figur zutrauen würde, das ist das große Geheimnis. Und da hat Pixar einfach den Blues.


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