Um es gleich zu sagen: Aller Anfang ist immer ein persönlicher Tanz mit HTML-Tags, ohne WYSIWYG und ohne Hilfsmittel, rein mit einem Editor. Ich hatte immerhin einen spezielleren Editor namens „SprachEditor“, den ein Autor namens Ferdinand Soethe geschrieben und mit seinem legendären HTML-Handbuch verteilt hatte. Der SprachEditor war relativ streng mit der HTML-Syntax – was war allerdings bei HTML 2.0 mit Frames-Erweiterungen schon wirklich streng?
Heraus kam ein Häufchen HTML-Seiten mit einem Bruchteil der heutigen Rubriken, schön geschachtelt mit damals noch topmodernen Frames, Seitenhintergrund in elegantem hässlichem Schwarz (klicken für die Großansicht):
Man beachte die damals schon erkennbare Verspieltheit, sich mit wirklichen Details zu beschäftigen und man beachte, dass das alles noch mit einem Grafikprogramm passierte, dass keine Ebenen beherrschte. Den blauen Globus in den Hintergrund zu pappen, war Ergebnis meiner blühenden Phantasie und meiner Virtuosität mit meinem Grafikprogramm, allerdings war alles immer weitgehend One-Way – von Protokollierung konnte nicht die Rede sein. Wenn ich überlege, dass das Protokoll von Grafiken, die ich heutzutage mit Photoshop oder Illustrator erstelle, locker aus mehreren Hundert Einzelschritten besteht, kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, was das früher für ein Krampf gewesen sein muss.
Die einzelnen Seiten kamen hübsch mit HTML-Hintergrund daher, einem Feature, von dem ich mich erst nach Jahren trennen konnte, weil ich diese Funktion, eine Grafik als Endlostapete zu missbrauchen, einfach nur edel fand:
Im Buttondesign war ich schon damals unbrauchbar, wobei die Idee mit der „aufgeklappten“ Rubrik noch heute ansatzweise vorhanden ist. Die obige Implementierung funktionierte aber auch nur eine Weile gut, denn die Buttons flogen schon nach einigen Monaten wieder heraus, weil sie unglaublich viel Platz fraßen. Man bedenke, dass mein damaliger Monitor die grandiose Auflösung von 640 mal 480 Pixel auf einem 14-Zoll-Röhrenmonitor darstellte.
Das Schwarz als Hintergrundfarbe flog dann etwa ein halbes Jahr später ebenfalls heraus, nachdem ich mir einen 17-Zoll-Röhrenmonitor gekauft hatte und einfach viel mehr Platz auf dem Bildschirm vorhanden war. Ich hatte mich dann vom Bekanntenkreis schnell überzeugen lassen, dass Schwarz toll ist, wenn man eine Underground-Website pflegt, aber spätestens dann unbrauchbar wird, wenn man etwas ausdrucken möchte, denn weiße Schrift auf weißem Blatt Papier … 😉
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