Nein, um es gleich vorwegzuschicken: Ich habe mir keine gekauft! Sondern die Gelegenheit beim Schopfe ergriffen und meiner Schwester ein etwas größeres Weihnachtsgeschenk gemacht, weil ich ihren letzten Geburtstag vergessen hatte. Da sie zu den etwas hyperaktiveren Typen gehört, war das Wii-Bundle mit dem Sportspiel Wii Sports genau das Richtige. Wobei man, sozusagen als erste Manöverkritik, ruhig das Bundle auch gleich mit einer zweiten Fernbedienung ausstatten könne.
Die Konsole: Klein und schnuckelig. Im Prinzip ein Tick größer als drei nebeneinander gelegte DVD-Hüllen. Das funktioniert aber offensichtlich nur deshalb, weil das Netzteil als großer, grauer Klopfer ausgelagert ist. Das ist etwas unschön. Ebenfalls unschön ist das ein Millimeter dicke Kabel zwischen Konsole und Infrarotstab. Das kommt schon verheddert daher und bleibt dies in seiner Lebenszeit wohl auch. In Sachen Aufbau kommt aber auch die Wii einfach daher, denn im Prinzip muss die Konsole nur an das Netzteil und an den Fernseher angeschlossen werden und der Infrarotstab kommt auf (oder unter) den Fernseher mit Sicht nach vorn.
Features: Die Wii hat WLAN und einen SD-Kartenschacht an Bord. Und damit hat es sich dann auch. Keine Festplatte, keine DVD-Abspielmöglichkeit, kein Media Player. Man kann (und muss) deshalb die Wii eindeutig als reine Spielekonsole positionieren, so wie das Nintento-typisch ist. Kann man wollen, wäre mir aber einfach zu wenig.
First Use: Die Fernbedienungen sind recht einfach angemeldet. Gerät einschalten, auf der Fernbedienung auf die A-Taste gedrückt und schon wird mit der Basis kommuniziert. Das geht mit bis zu vier Fernbedienungen. Im Bundle mit eingepackt ist neben der Fernbedienung auch der so genannte Nunchuck, der im Prinzip die Funktion hat, in Spielen auf die Bewegungen der anderen Hand abzubilden. Bei Wii Sports ist das beispielsweise beim Boxen erforderlich. Auch hier: Kauft man eine zweite Fernbedienung, kauft man eben auch schnell noch einen zweiten Nunchuck, der ist nämlich bei einer zusätzlichen Fernbedienung nicht dabei. Die Peripherie ist zwar auch dann immer noch günstiger, als eine voll ausgestattete PS3, aber das summiert sich alles auch bei der Wii.
Gameplay: Darüber muss man nicht streiten, die haptische Bedienung von Fernbedienung und Nunchuck in Verbindung mit Wii Sports ist eine Klasse für sich und funktioniert erstaunlich präzise. Sind die Computergegner am Anfang noch verlockend einfach zu besiegen, wird das im Laufe des Spielens und dem Profilaufbau durchaus anspruchsvoller. Das Tennis-Doppel hat meine Schwester und mich nach fünf, sechs kompletten Spielen dann durchaus einiges an Energie entlockt, denn die Gegner spielen dann plötzlich sauschnelle Bälle. Ruhiger geht es beim Bowling und Golfen zu, rasanter beim Baseball (dessen Faszination wir Europäer aber vermutlich nie verstehen werden).
Ergo: Nintendo Wii ist keine „Spielekonsole light“, sondern eben nur eine reine Spielekonsole auf hohem Niveau und mit witzigen Konzepten. Wer mehr sucht, ist hier falsch, aber immerhin lebt man diesen Umstand bei Nintendo wirklich bis ins Detail aus.
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