Wahldebakel in Bayern, erweiterte Sicht.

Die SPD-Sekundanten aus dem Online-Beirat schreiben zwar seit der gestrigen Wahl sabbernd über das Wahldebakel der CSU in Bayern, doch wirklich etwas gutes dabei gibt es für keinen der Großen:

  1. Die CSU hat eines auf die Mütze bekommen. Schlecht für das Tandem Beckstein-Huber. Für die CSU absolut verschmerzbar.
  2. Die SPD hat daraus überhaupt keinen Vorteil ziehen können, der Wahlkampf ist offenbar danebengegangen. Die jüngeren Leute, die vornehmlich dieses Mal die CSU nicht gewählt haben, sind allesamt an der SPD vorbeigelaufen.
  3. Die FDP ist im Freudentaumel, allerdings: Die Wähler wollen kein Politikwechsel, sondern sie haben einen Denkzettel verteilt und sind vornehmlich zur FDP gewechselt, weil schon von vorneherein weitgehend klar war, dass im Ernstfall die CSU mit der FDP koaliert, falls notwendig. Es ist jedoch denkbar und vermutlich auch sehr wahrscheinlich, dass zukünftig die CSU weiterhin das Haus behält, wenn sie sich erst mal ihrer aktuellen Chaostruppe an der Spitze entledigt hat und der Nachfolger ein halbwegs fähiges Charisma mitbringt, wie es in Bayern gewünscht wird.

Damit ist für die SPD rein gar nichts passiert am Sonntag. Stagnation der übleren Sorte, nämlich mit erkennbarem Verlust. Rote Null. Wenn der Erste geschlagen wird und immer noch erster bleibt und der Zweite ebenfalls geschwächt von dannen zieht, hat von beiden niemand gewonnen, außer dass der Erste immer noch der Erste ist. Und deshalb gibt es gar keinen Grund, Jubelschreie loszulassen oder gehässig auf den Ersten zu zeigen – denn der hat seine Wählerbasis immer noch.


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Eine Antwort zu „Wahldebakel in Bayern, erweiterte Sicht.“

  1. Avatar von Nevok

    Hallo,

    im Prinzip nicht falsch…nur…

    3) ist so ne Sache. Wenn man sich das alles mal genau anschaut, sind diejenigen, die einen Denkzettel verteilen wollen zu den Freien Wählern gewechselt, das kommt auch so ungefähr mit dem üblichen Prozentvolumen hin. Wahlprogramme Freier Wähler Vereinigungen neigen meist dazu, ‘Dagegen!’ zu sein und als Protest einen grossen Zulauf zu haben. Ich denke aber mal, dass die FDP sich in einer Koalition deutlich selbstbewusster gibt, respektive deutlich konstruktiver sein kann als es die Freien Wähler sein können, die, wenn man es mal genau betrachtet und auch die Kommentare hört, Fleisch vom Fleisch der CSU sind, auch wenn sie es nicht so mögen. Ich erinnere nur an Frau Pauli…

    Schlussendlich finde ich es…charmant, wenn man einer Partei mit 43% der Stimmen sagt, dass sie keinen Regierungsauftrag hat, man aber selber mit seinen 19% sehr wohl einen habe. Extreme Defizite in der Mengenlehre….Man könnte auch sagen, dass die CSU so viel Prozent verloren hat wie die SPD insgesamt erhalten hat, gleichzeitig aber aktuell immer noch über mehr als doppelt soviel Prozent verfügt wie es die SPD jetzt, zu ihrem schlechtesten Ergebnis überhaupt, tut.

    Eine Koalition der vier übrigen Parteien wäre zumindest ein Possenspiel und für Scheibenwischer & Co. amüsant, würde aber den notwendigen Veränderungsprozess in Bayern und der CSU aber nicht viel nutzen.

    Es gibt aber auch positives aus Bayern, und zwar das Scheitern an der 5% Hürde für Die Linke, von daher war so schwarz das Wochenende nun auch wieder nicht…

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